Motorradtour durch das Weserbergland

Auf den Spuren der Weserrenaissance (3. Teil)

Der dritte und letzte Tag meiner Tour entlang der Straße der Weserrenaissance führt mich auf der östlichen Weserseite wieder langsam nach Norden, bevor ich über Hildesheim die Heimreise antrete. Weniger Schlösser, dafür eine Barockstadt und die letzte Ruhestätte des Dichters der deutschen Nationalhymne stehen heute auf dem Programm.

Mit dem Motorrad durch das Weserbergland

Sanft geschwungene Straßen, kulturelle Sehenswürdigkeiten wie die zahlreichen Altstädte oder auch die landschaftliche Schönheit mit sanften Hügeln und dichten Wäldern machen das Weserbergland zu einem abwechslungsreichen Reiseziel für Motorradfahrer. Die Straßen sind meist von guter Qualität und das Verkehrsaufkommen ist oft geringer als zum Beispiel im Harz.

Am letzten Tag der Tour fahre ich zunächst nach Hemeln, um mit der Fähre auf die andere Weserseite überzusetzen. Streckentechnisch macht das keinen besonderen Sinn, ich fahre einfach gerne mal mit der Fähre. Wer nicht gerade nach dem Frühstück hier ankommt, kann im Biergarten „Zur Fähre“ eine schöne Pause einlegen. Doch das Fährvergnügen bleibt mir verwehrt: Ein Schild weist mich darauf hin, dass die Fähre heute nicht fährt. Vielleicht wegen Niedrigwasser? Eine Erklärung bekomme ich nicht.

Also fahre ich die Weser wieder flussaufwärts und überquere sie über eine Brücke. Mein erster Stopp ist ein etwas versteckter Aussichtspunkt mit einem fantastischen Panorama.

Weser-Skywalk

Nahe dem Dreiländereck Nordrhein-Westphalen, Niedersachen und Hessen auf der östlichsten der Hannoverschen Klippen kann man mit einem wenige hundert Meter langen Fußmarsch die Aussichtsplattform Weser-Skywalk erreichen.

Wer lieber schon Cappuccino schlürfen möchte, wird schon in Sichtweite, am Fuße der hannoverschen Klippen fündig.

Bad Karlshafen

Die Barockstadt Bad Karlshafen hat vor einigen Jahren ihren alten Stadthafen mit einer Schleuse wieder schiffbar gemacht und bietet mit dem Rathaus die perfekte Kulisse für eine Rast.

Mein nächstes Ziel hat viel ältere Wurzeln als Barock oder Renaissance.

 

Schloss Corvey

Das 1.200 Jahre alte ehemalige Benediktinerkloster Corvey ist seit 2014 UNESCO-Weltkulturerbe und allein schon einen Besuch wert. Auch wenn es nicht direkt zur Weserrenaissance gehört, prägt es die Region seit Jahrhunderten. Hier liegt unter anderem Hoffmann von Fallersleben begraben, der Dichter der deutschen Nationalhymne. Er verbrachte hier seine letzten Lebensjahre als Bibliothekar.

Schloss Bevern

Das Schloss Bevern ist das letzte Bauwerk, das ich auf meiner Tour besuche. Es gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern der Weserrenaissance und wurde von 1603 bis 1612 von Statius von Münchhausen an der Stelle eines alten Herrensitzes erbaut. Spannend finde ich, dass die Fassade des Gebäudes moderner und heller gestaltet ist als der Blick in den Innenhof.

Langsam aber sicher verlasse ich das Weserbergland. Am Roten Berg kurz vor Hildesheim genieße ich noch einmal die Serpentinen, bevor ich bei Hildesheim auf die Autobahn auffahre, um schnell nach Hause zu kommen.

Hildesheim

Wer einen weiteren Heimweg hat als ich, kann in Hildesheim eine Zwischenübernachtung einlegen. Mit den UNESCO-Weltkulturerbestätten Dom und Michaeliskirche, dem tausendjährigen Rosengarten und der Altstadt kann man hier auch mehr als einen Nachmittag verbringen. Da ich aber in der Gegen aufgewachsen bin und mich hier gut auskenne, verzichte ich auf weitere Besichtigungen.

Damit ist meine Tour auf den Spuren der Weserrenaissance beendet. Wie so oft hätte ich noch ein paar Tage länger in der Gegend bleiben können. Für diejenigen, denen das Thema Weserrenaissance nicht so wichtig ist, oder die noch andere Zwischenstopps suchen, möchte ich diese noch empfehlen: Die Altstadt von Rinteln, Bad Pyrmont, Bodenwerder, das Motorradhotel und Motorradtreff „Die Tonenburg“, Höxter oder Hameln.

Lust auf mehr?

Jetzt vielleicht einmal in den hohen Norden der Republik? Dann komm mit zur Obstblüte ins Alte Land oder zur Rapsblüte in die Holsteinische Schweiz.