Motorradtour Korsika (Teil 2)

Zwischen Klippen und Kurven: Korsikas Süden und Zentrum entdecken

Vom Süden bis ins Hochgebirge – Im zweiten Teil meiner Motorradtour führt mich Korsika von den spektakulären Kalksteinfelsen Bonifacios über einsame Strände und malerische Altstädte bis hoch zu den Pässen und Tälern im Inselinneren. Zwischen mediterraner Küste, schattigen Bergwäldern und kurvigen Traumstraßen zeigt sich die Insel noch einmal von einer ganz anderen Seite.

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Nach den Kilometern entlang des Cap Corse und der Westküste im ersten Teil wartet nun der Süden Korsikas – und er hält, was er verspricht.

Bonifacio – Stadt auf den Kalksteinfelsen

Die weiße Perle im Süden thront auf bis zu 80 Meter hohen Klippen, nur einen Steinwurf von Sardinien entfernt. Früh am Morgen schlendere ich durch fast leere Gassen, bevor der Touristenstrom einsetzt. Die Altstadt wirkt wie ein Freilichtmuseum: verwinkelte Gassen, historische Mauern und Ausblicke, die den Atem rauben.

Eine Bootstour entlang der Steilküste und in kleine Grotten offenbart, wie wehrhaft und gleichzeitig malerisch Bonifacio liegt. Der Abstieg über die legendäre Treppe des Königs von Aragon – knapp 190 Stufen direkt in den Fels geschlagen – führt bis ans glasklare Wasser.

Von der Küste ins Grüne

Die Route führt weiter Richtung Porto Vecchio. Ein kleiner Offroad-Abstecher belohnt mit der Plage de Balistra – ein Strand wie aus dem Bilderbuch, fast menschenleer und von türkisfarbenem Wasser umspült.

Später wechselt die Szenerie ins Inselinnere. Kork- und Steineichenwälder, mächtige Schwarzkiefern und der Duft der Macchia begleiten mich. Die korsische Natur ist vielfältig und oft noch unberührt, denn ein Drittel der Insel steht unter Schutz.

Am Stausee von l’Ospedale glitzert das Wasser zwischen den Bäumen, Kühe stehen gemütlich im Uferbereich, und über allem liegt eine friedliche Stille.

Porto Vecchio – Altstadt mit Ausblick

Am Nachmittag erreiche ich Porto Vecchio. Die erhöhte Altstadt ist schnell zu Fuß erkundet, bietet aber von der Zitadelle einen weiten Blick über Hafen, Salinen und das bergige Umland.

Über Corte ins Hochgebirge

Am nächsten Tag geht es Richtung Corte, der ehemaligen Hauptstadt des unabhängigen Korsikas. Unterwegs zeigt sich der raue Charme des korsischen Straßenverkehrs: flott, direkt und manchmal ungeduldig, aber immer souverän.

Corte selbst empfängt mich mit steilen Gassen, der Zitadelle und viel Geschichte. Hier, im Herzen der Insel, scheint die Zeit langsamer zu laufen.

Wandern im Restonica-Tal

Von Corte aus starte ich eine Wanderung ins Restonica-Tal. Felsige Pfade, natürliche Pools im klaren Gebirgswasser und weite Ausblicke über die Täler machen die Tour zu einem Highlight abseits des Motorradsattels.

Col de Vergio und Asco-Tal

Zurück auf dem Motorrad geht es hoch zum Col de Vergio – mit 1.467 Metern der höchste befahrbare Pass Korsikas und dann ins wilde Asco-Tal. Die kurvige D147 endet am Fuße des Monte Cinto, dem höchsten Berg der Insel. Hier herrscht alpine Stimmung: schroffe Felsen, kühle Luft und absolute Ruhe.

Abschied in Bastia

Der letzte Fahrtag führt noch einmal durch die Berge, bevor ich in Bastia ankomme und auf die Fähre gehe. Hinter mir liegen zwölf Tage, sieben davon auf dem Motorrad – und unzählige Kurven, Eindrücke und Begegnungen.

Korsika hat mich nicht nur als Motorradfahrer begeistert, sondern auch mit seiner Mischung aus ungezähmter Natur, bewegter Geschichte und mediterranem Lebensgefühl. Eine Insel, die ich jederzeit wieder bereisen würde.

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