Deutschland – ride4awhile https://ride4awhile.com Mon, 13 Jan 2025 19:12:50 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.1 https://ride4awhile.com/wp-content/uploads/2023/03/cropped-Logo-rund-32x32.png Deutschland – ride4awhile https://ride4awhile.com 32 32 Sandbaden zur Heideblüte https://ride4awhile.com/motorradtour-in-die-heide/ Sat, 01 Feb 2025 16:00:00 +0000 https://ride4awhile.com/?p=1480

Motorradtour in die Heide

Sandbaden zur Heideblüte

Etwas südlich von Hamburg beginnt eine Landschaft, die Naturliebhaber und Offroad-Begeisterte aus ganz Deutschland anlockt: Die Lüneburger Heide und der Naturpark Südheide. Passend zur Heideblüte habe ich der Region einen Besuch abgestattet und auf einer rund 340 Kilometern langen Rundtour geschaut, ob sich auch eine Motorradtour hier lohnt. Meist auf normalen Straßen, aber auch ein wenig Offroad habe ich eine leuchtend violett blühende Kulturlandschaft erfahren. Zu Fuß bin ich dann noch tiefer eingetaucht auf einer Wanderung in die Lüneburger Heide und die Salzstadt Lüneburg.

Frühstart zur Heideblüte: Anfahrt zum Wilseder Berg

Früh morgens ging es los. Um die Lüneburger Heide in der besten Lichtstimmung zu erleben und den hohen Tagestemperaturen etwas zu entgehen, startete ich früh und wurde mit goldenen Morgensonnenstrahlen belohnt. Neben den weitläufigen Heideflächen erstrecken sich hier auch dichte Wälder – Überbleibsel der großen Aufforstungen im 19. Jahrhundert.

Die Heide hat eine lange Geschichte: Was heute ein Rückzugsort für Naturliebhaber ist, war einst eine karge, vom Menschen geformte Landschaft. Bereits um 500 vor Christus begannen Menschen, die ursprünglichen Eichen- und Birkenwälder für den Bau und die Landwirtschaft zu roden. Das Ergebnis? Eine einmalige Kulturlandschaft, die jedoch heute streng geschützt und gepflegt werden muss.

Wanderung zum Wilseder Berg

Neben dem 223 km langen Heidschnuckenweg gibt es inzwischen auch zwölf Rundwanderwege, sogenannte Heideschleifen. Auf der Heideschleife Wilseder Berg erwandere ich mir auf rund 15 Kilometern das Herz der Lüneburger Heide.

Der Wilseder Berg ist mit seinen 169 Metern die höchste Erhebung der Lüneburger Heide und ein beliebtes Ausflugsziel. Während der Heideblüte (zwischen Anfang August und Anfang September) ist es hier recht voll – aber die Aussicht auf das lila Blütenmeer macht das absolut wett.

Von dort führte mich der Wanderweg weiter in den autofreien Ort Wilsede, wo ich eine wohlverdiente Stärkung einlegte: Typisch für die Region sind Spezialitäten mit Heidschnucke – ein absolutes Muss (es sei denn, man isst kein Fleisch)! Wilsede hat mit seinen alten Reetdachhäusern einen ganz besonderen Charme, und man erreicht den Ort nur zu Fuß, mit dem Fahrrad oder der Pferdekutsche.

Ein weiteres Kleinod der Tour war der Totengrund, ein sagenumwobener Talkessel, der heute eines der schönsten Heidepanoramen bietet. Fotografen schätzen diesen Ort vor allem zu den magischen Stunden rund um Sonnenauf- und Untergang – und das völlig zu Recht.

Von der Heide in die Hansezeit: Lüneburg entdecken

Nach meiner Wanderung führte mich die Route weiter Richtung Lüneburg. Die historische Hansestadt ist nicht nur für Motorradfahrer ein tolles Ziel, sondern auch für Kulturfans: Lüneburg verdankt seinen einstigen Reichtum der Salzproduktion, die im Mittelalter als „weißes Gold“ galt. Besonders beeindruckend ist der mittelalterliche Marktplatz mit dem Luna-Brunnen – hier trifft Geschichte auf lebendige Gegenwart mit Cafés und Boutiquen.

Die Altstadt ist ein wahres Backstein-Juwel: Über 1300 denkmalgeschützte Gebäude prägen das Stadtbild, und während meines Spaziergangs durch die schmalen Gassen fühlte ich mich fast ins Mittelalter zurückversetzt.

Die mittelalterlichen Giebelhäuser, die sich am Stintmarkt und Fischmarkt an die Ilmenau pressen, haben mir am besten gefallen. Wer in Lüneburg das leibliche Wohl bedienen möchte, ist hier sicher am schönsten Fleckchen in der Stadt hierfür.

Offroad durch die Heide

Zurück auf dem Motorrad wurde der Weg durch die Heide abwechslungsreicher: Während der erste Teil meiner Route über asphaltierte Landstraßen führte, wurde es später „wilder“. Abseits der Hauptstraßen warteten Sandwege und verdichtete Mineralpfade – ideal für alle, die sich auch Offroad ausprobieren möchten. Meist sandig und von Wäldern beschattet, konnte ich mich an teerfreien Untergrund herantasten.

Ein besonderes Highlight für mich war die Durchfahrt der kleinen Lachte – eine willkommene Abkühlung an einem heißen Tag mit 30 Grad Celsius. Nach einem kurzen Halt an einem Aussichtsturm ging es weiter über unbefestigte Wege.

Kleine Entdeckungen am Wegesrand

Unterwegs entdeckte ich auch Buchweizenfelder, ein traditionelles Anbauprodukt der Region. Buchweizen wird heute wieder beliebter, vor allem wegen seiner glutenfreien Eigenschaften und seiner Vielseitigkeit in der Küche – in den Cafés der Region gibt es oft leckeren Buchweizen-Kuchen.

Wer mit Familie unterwegs ist, kann die Motorradtour auch mit einem Besuch im Vogelpark Walsrode oder im Heide Park Soltau verbinden. Alternativ lohnt sich ein Abstecher nach Celle mit seinen hübschen Fachwerkhäusern oder ins Erdölmuseum Wietze.

Fazit: Tour mit Potenzial zur Wiederholung

Meine Tour durch die Lüneburger Heide war ein Mix aus Entspannung und Abenteuer. Vor allem die Offroad-Passagen haben Lust auf mehr gemacht. Bei einem nächsten Besuch, würde ich eindeutig hierauf den Fokus legen. Falls du Tipps hast, wie ich Offroad-Routen noch komfortabler planen kann oder welche Strecken ich unbedingt ausprobieren sollte, freue ich mich über deine Nachricht!

Lust auf mehr?

Wie wäre es dann mit einer Suche nach den schönsten Altstädten im Harz oder zur Rapsblüte in den Norden?

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Eine Motorradtour durch Geschichte und Fachwerkromantik https://ride4awhile.com/die-schoensten-altstaedte-im-harz/ https://ride4awhile.com/die-schoensten-altstaedte-im-harz/#comments Sun, 06 Oct 2024 17:00:00 +0000 https://ride4awhile.com/?p=1453

Die fünf schönsten Altstädte im Harz

Eine Motorradtour durch Geschichte und Fachwerkromantik

Die Strecken und Straßen stehen zumeist im Mittelpunkt einer Motorradtour, aber diese ziehen eben schnell an uns vorbei und Einzelheiten bleiben uns nicht besonders lange im Gedächtnis. Anders ist das, wenn wir besonders schöne Stopps auf unserer Reise haben. Ganz oben rangieren dabei besonders schöne Altstädte bei mir. Ich habe mich auf den Weg gemacht und wollte die schönsten Altstädte im Harz finden und hier findet ihr mein Ergebnis.

Es ist ein noch frischer Morgen Ende April, aber, die Sonne bringt das junge Grün der Pflanzen schon perfekt zur Geltung. Ein strahlend blauer Himmel betupft mit ein paar Schäfchenwolken begleitet mich durch den Tag. Ein idealer Weckruf für eine besondere Tour: Fünf der schönsten Altstädte im Harz warten darauf, entdeckt zu werden. Bei diesem Roadtrip geht es nicht nur um kurvige Straßen und spektakuläre Aussichten, sondern auch um Geschichte, Architektur und Atmosphäre. Der Harz bietet all das im Überfluss – und was wäre eine Motorradtour ohne ein paar charmante Stopps in den verwinkelten Gassen mittelalterlicher Städte?

Goslar – Der perfekte Startpunkt

Meine Reise beginnt in Goslar, und schon der erste Eindruck versetzt einen in eine andere Zeit. Die Stadt hat mehr als 1.000 Jahre Geschichte auf dem Buckel, und das merkt man auf Schritt und Tritt. Mein erster Stopp ist die imposante Kaiserpfalz, ein mächtiger Bau aus dem 11. Jahrhundert, der nicht nur architektonisch beeindruckt, sondern auch einen tiefen Einblick in die deutsche Geschichte bietet. Gemeinsam mit der Altstadt und dem Bergwerk Rammelsberg gehört die Kaiserpfalz zum UNESCO-Welterbe – und das völlig zu Recht.

Die Altstadt von Goslar ist ein wahres Fachwerkparadies. Mehr als 1.500 liebevoll restaurierte Häuser, die teils bedrohlich schief wirken, prägen das Stadtbild. Ich schlendere durch die engen Gassen, die mich in eine andere Epoche katapultieren, und halte am Marktplatz für einen Kaffee. Die Gebäude hier haben Geschichten zu erzählen, von einer Zeit, als der Harz mit seinem Bergbau blühte.

Die Bewertung

Jede der Altstädte im Harz und so auch die fünf in diesem Video haben ihre Stärken und jede ist mindestens einen Besuch wert. Zu einem Ranking gehört es aber nun Mal, dass ich die Städte in eine Reihenfolge bringe. Ein Ranking der schönsten Altstädte ist in jedem Fall subjektiv, aber um für euch meine Wahl transparenter und nachvollziehbarer zu gestalten, habe ich mir folgende Bewertungssystematik überlegt:

Jede Altstadt werde ich anhand von drei Kriterien bewerten. Erstes Kriterium sind die Gebäudesubstanz und Architektur der Altstadt. Das zweite ist die Vielfalt und Qualität des gastronomischen Angebots dort. Als drittes und besonders unscharfes Kriterium möchte ich die Atmosphäre in den Altstädten bewerten. Diese ist besonders schwer zu fassen, aber wenn Orte überlaufen sind, wie eine leere Kulisse oder aber besonders authentisch und gemütlich wirken, dann sollte sich das in der Bewertung niederschlagen, so meine Idee. Für jede dieser Kriterien werde ich maximal 5 Sterne vergeben. Insgesamt kann eine Altstadt also in meinem Ranking 15 Sterne erreichen.

Wie lautet nun meine Bewertung für die Altstadt von Goslar? In Sachen Architektur legt Goslar ganz schön vor. Mit der Kaiserpfalz und den 1.500 Fachwerkhäusern in dem etwa einen Quadratkilometer großen Altstadtkern vergebe ich vier von fünf möglichen Sternen.

Die gastronomische Auswahl und Qualität lässt kaum zu wünschen übrig und beherbergt, soweit ich es einschätzen konnte auch nur wenige Touristenfallen. Auch hier vergebe ich vier von fünf Sternen.

Die verwinkelten, teils schmalen, aber nicht überfüllten Gassen und die zusammenhängende Gebäudeensembles machen auf mich den Eindruck einer belebten Stadt, die nicht primär als Kulisse für die Touristen wie mich betrieben wird. Wieder vier Sterne und damit insgesamt 12 Sterne für Goslar. Eine satte Vorlage für die anderen Kandidatinnen.

Osterode am Harz – Zwischen Historie und Melancholie

Nur wenige Kilometer weiter liegt Osterode am Harz, mein nächster Halt. Die Stadt hat weniger als halb so viele Einwohner wie Goslar, und das spürt man sofort. Osterode ist ruhiger, fast schon verschlafen. Am historischen Kornmarkt parke ich meine Maschine direkt vor dem alten Rathaus, einem Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert. Hier, von wo einst die Bergleute mit Getreide versorgt wurden, lässt sich die Geschichte hautnah erleben.

Trotz der schönen Altstadt wirkt Osterode ein wenig melancholisch. Viele der Fachwerkhäuser stehen leer, und die Gassen sind oft menschenleer. Es fehlt die Lebendigkeit, wie sie beispielsweise Goslar versprüht. Dennoch strahlt die Stadt einen gewissen Charme aus, besonders für diejenigen, die einen ruhigen Ort zum Verweilen suchen. Für Wanderer ist Osterode jedoch ein wichtiger Ausgangspunkt, denn hier beginnt der Harzer-Hexen-Stieg, der sich auf bis zu 150 Kilometern durch den Harz schlängelt.

Auch heute noch finden sich in der Altstadt wunderschöne Fachwerkgebäude und alte Bausubstanz wie das alte Rathaus nahe dem Kornmarkt. Leider nicht in der Fülle wie in Goslar und auch stehen viele dieser Gebäude leer. Entsprechend allein läuft man durch die Straßen. Im Vergleich kann ich hier bei Architektur drei Sterne vergeben und bei Gastronomie und Atmosphäre leider nur jeweils zwei Sterne. In meinem Ranking erreicht Osterode also insgesamt sieben Sterne – eine charmante, aber ruhige Stadt mit viel ungenutztem Potenzial.

Stolberg – Ein Juwel inmitten der Zeit

Als ich nach einigen weiteren Kurven und malerischen Streckenabschnitten in Stolberg ankomme, fühlt es sich an, als wäre die Zeit stehengeblieben. Dieser winzige Ort mit nur etwa 1.300 Einwohnern wirkt wie eine einzige große Altstadt auch wenn das „Stadtrecht“ lange nicht mehr zählt. Die gepflasterten Straßen, die urigen Fachwerkhäuser und das prächtige Schloss Stolberg schaffen eine Kulisse, die fast zu kitschig ist, um wahr zu sein.

Stolberg ist überschaubar – hier könnte man die Altstadt in kurzer Zeit zu Fuß erkunden. Doch die Atmosphäre ist einmalig. Während die größeren Städte wie Goslar und Wernigerode immer auch einen modernen Teil haben, fühlt sich Stolberg an wie ein Ort, der komplett im Mittelalter verhaftet geblieben ist. Die Geschichte ist hier allgegenwärtig, von den Kämpfen des Deutschen Bauernkriegs bis zu den Spuren der Reformation. Für mich zählt vor allem die Authentizität. Drei Sterne für Architektur, drei für Gastronomie und vier für die Atmosphäre – insgesamt also zehn Sterne für diesen versteckten Schatz.

Quedlinburg – Ein Filmset am Rande des Harzes

Mein vierter Stopp führt mich nach Quedlinburg, und schnell ist klar: Diese Stadt spielt fast in einer eigenen Liga. Über 2.100 Fachwerkhäuser aus 800 Jahren prägen das Stadtbild, und der gesamte Stadtkern gehört seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es fühlt sich fast surreal an, als ich durch die Gassen gehe, die oft als Filmkulisse dienen. Hier wurde Geschichte wirklich konserviert.

Das Wahrzeichen der Stadt ist das Schloss auf dem Schlossberg, von dem man einen herrlichen Blick über die Stadt hat. Die romanische Stiftskirche Sankt Servatii thront über der Stadt und verleiht Quedlinburg zusätzlich einen Hauch von Erhabenheit. Auch das gastronomische Angebot kann sich sehen lassen – zahlreiche kleine Cafés und Restaurants locken mit regionalen Spezialitäten. Quedlinburg erreicht in meinem Ranking die volle Punktzahl für Architektur und Atmosphäre und verpasst nur knapp die Höchstwertung in der Gastronomie. Insgesamt kommen hier satte 14 Sterne zusammen – die unangefochtene Spitzenreiterin dieser Tour.

Wernigerode – Die „bunte Stadt am Harz“

Zum Abschluss geht es nach Wernigerode, der „bunten Stadt am Harz“. Das Rathaus am Marktplatz ist wohl eines der bekanntesten Postkartenmotive der Region und das Schloss Wernigerode bietet einen fantastischen Ausblick auf die Stadt und bei gutem Wetter bis zum Brocken, dem höchsten Gipfel des Harzes. Die Stadt ist lebendig, aber nicht überlaufen, und die Mischung aus modernem Stadtleben und historischer Altstadt funktioniert hier sehr gut.

Mit seinen verwinkelten Gassen, der lebhaften Atmosphäre und den vielen Ausflugsmöglichkeiten ist Wernigerode ein würdiger Abschluss meiner Altstadttour. Wie in Goslar gebe ich auch hier 12 Sterne, vor allem wegen der tollen Architektur und der beeindruckenden Kulisse.

Fazit – Fünf Städte, fünf Geschichten

Der Harz hat mich mit seiner Mischung aus Geschichte, Natur und Kurven verzaubert. Jede der fünf Altstädte, die ich besucht habe, erzählt ihre eigene Geschichte und bietet einzigartige Erlebnisse. Doch in meinem Ranking sichert sich Quedlinburg mit 14 Sternen den ersten Platz, gefolgt von Goslar und Wernigerode mit je 12 Sternen. Stolberg schließt mit 10 Sternen ab und Osterode bildet mit sieben Sternen das Schlusslicht.

Wer den Harz auf zwei Rädern erkunden möchte, sollte unbedingt auch diese Orte besuchen. Und vielleicht habt ihr ja noch eure eigenen Favoriten? Lasst es mich wissen – ich freue mich auf eure Tipps und Geschichten!

Lust auf mehr?

Wie wäre es dann mit einer Schottland-Tour  oder noch mehr Touren im Harz?

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Zur Rapsblüte durch die Holsteinische Schweiz https://ride4awhile.com/zur-rapsbluete-durch-die-holsteinische-schweiz/ Sun, 28 May 2023 06:43:11 +0000 http://ride4awhile.com/?p=740

Motorrad-Eldorado an der Ostsee

Mit dem Motorrad zur Rapsblüte durch die Holsteinische Schweiz

Kenner wissen es schon lange: Die Holsteinische Schweiz eignet sich bestens für eine Motorradtour: Nahe an der Ostsee hat die letzte Eiszeit sanfte Hügel in der Landschaft hinterlassen, die Straßenbauer mit vielen schmalen und schön geschwungenen Kurven veredelt haben. Rund 580 km habe ich eingeplant und mir dafür knappe drei Tage reserviert.

Motorradtour Schleswig Holstein

Mit ihren offenen Landschaften, sanften Hügeln und malerischen Seen bietet die Holsteinische Schweiz eine wundervolle Kulisse für eine Motorradtour. Die Straßen sind oft wenig befahren. Manche verlaufen entlang der Küste, andere durch dichte Wälder oder vorbei an weitläufigen Feldern, von denen der blühende Raps von April bis Mai mit gelbem Licht die Landschaft flutet. Hier kann man die Natur in vollen Zügen genießen und die Gedanken schweifen lassen.

Ich starte an einem noch kühlen Freitagmorgen mit einem kurzen Sprung auf der Autobahn bis in die gemütliche Hansestadt Lübeck. Am Wahrzeichen der Hansestand vorbei, dem 1478 erbauten Holstentor, lasse ich das Motorrad erstmal stehen und erkunde Fuß die Altstadt und statte dem europäischen Hansemuseum einen schon langen angedachten Besuch ab. Es gäbe noch viel mehr zu entdecken. Wer eine längere Anreise direkt mit einer ersten Übernachtung in Lübeck verbindet, dürfte das nicht bereuen.

Holsteinische Schweiz

Hinter Lübeck geht es nochmal recht flott Richtung Ostsee. An der Seebrücke Niendorf hole ich mir meine frische Ostseebrise zur Begrüßung direkt am Strand ab. Ich lasse meine Video-Drohne kurz aufsteigen aber hole sie schnell wieder zurück, als Silbermöwen mutmaßlich auf Abfangkurs gehen.

Auf dem Holsteiner Ocean Drive geht es durch Timmendorfer Strand und bis nach Scharbeutz auf gerader Strecke, aber hier gibt es am Wegesrand mit Luxushotels und Strand genug Ablenkung fürs Auge. Landeinwärts werden die Straßen dann schon motorradfreundlicher und auch der Verkehr nimmt ab.

Bad Segeberg durchfahre ich lediglich auf meinem Weg nach Plön. Das Thermometer dürfte vielleicht gerade auf 10 Grad kommen, meist ist es bewölkt und manchmal kommt noch etwas Nieselregen hinzu. Dem, im 17. Jahrhundert erbauten, Plöner Schloss statte ich daher nur einen kurzen, aber interessierten Besuch ab, bevor ich der Unterkunft entgegenfiebere: Der Landgasthof Kasch in Timmdorf ist für zwei Nächte meine Heimatbasis. Nach einer heißen Dusche kann hier der Tag bei Pannfisch (mehlierte oder auch panierte, gebratene Fischfilets) mit Bratkartoffeln und einem wohlverdienten Hefeweizen ausklingen.

Zweiter Tag

Am zweiten Tag strahlt die Sonne bei zwar niedrigen, aber soliden zweistelligen Temperaturen. Bei Sonnenschein ist die gefühlte Temperatur aber deutlich höher. Erster Halt wird Eutin. Das Schloss, der malerische Marktplatz, der Schlossgarten: Alles für sich würde den Besuch der Stadt schon rechtfertigen. In der Stadt, besonders um den Marktplatz herum, finden sich viele Gebäude spätklassizistischer Prägung. Auch Gebäudesubstanz, die noch vom Mittelalter berichten könnte, ist vorhanden. Die Seebühne ist leider abgesperrt, da sie derzeit komplett umgebaut wird. Mit der direkten See-Lage kann man sich aber problemlos vorstellen, dass Veranstaltungen hier ein ganz besonderes Flair bekommen.

Immer wieder durchschneiden die kleinen Sträßchen eine sanft gewellte Landschaft, die kilometerweit gelb leuchtet dank Milliarden von Rapsblüten, die den Bienen den Kopf verdrehen. Lediglich unterbrochen von grünen Baumtupfern verbreitet diese Energiepflanze großflächig gute Laune. Zwischen April und Mai wirkt dieser Zauber in Schleswig-Holstein.

Ganz andere See-Lagen erwarten mich, denn die nächsten Stationen haben direkten Ostsee-Kontakt. Grömitz, Fehmarn und Heiligenhafen bieten beste Ostsee-Urlaubskulisse und schöne Stopps aber die Hügel im Hinterland locken mich doch mehr.

Kleine und kleinste auch mal schroffe Asphaltbändsel, die von wenigen kleinen Orten (eher Siedlungen) unterbrochen werden, führen mich dann an den höchsten Punkt in Schleswig-Holstein: Dem Bungsberg. Die letzten Meter gehen über eine geschotterte Einbahnstraße und ich erreiche den Elisabethturm und eine Gaststätte. Perfekter Gipfel-Kaffee-Stopp, wenn auch nach serpentinenfreier Anfahrt.

Heimreise

Am letzten Tag meiner Tour begrüßt mich noch einmal herrlicher Sonnenschein mit Bilderbuch-Schäfchenwolken. Vorbei am Museums U-Boot und Marine-Ehrenmal in Laboe gibt es noch eine heißte Schokolade in Kiel und Blick auf die Fähren, die unermüdlich ihre Gäste nach Norwegen, Schweden oder Litauen tragen wollen. Manch bier-vergnügter Norweger bereichert das Straßenbild, ist doch die Tour nach Kiel ein, in mehrfacher Sicht, lohnender Wochenend-Tripp bei den Alkoholpreisen zuhause –ich gönne es ihnen.

Mit teils wenig erquickenden Streckenabschnitten arbeite ich mich Süd westwärts. Ab Itzehoe folge ich wieder auf kleinen Straßen dem verwundenen kleinen Fluss Stör bis zur Elbfähre Glückstadt-Wischhafen und wechsle hier die Elbseite.

Bei Osten habe ich noch einmal Glück und erwische die denkmalgeschützte Schwebefähre bei einer ihrer letzten Fahrten für diesen Tag. Wundervoll langsam und leise stellt sie seit 1909 den Fährverkehr zwischen Osten und Hemmoor sicher. Über die nahe Brücke geht es sicher schneller, aber wer war mit seinem Motorrad schonmal auf einer Schwebefähre?

Lust auf mehr?

Wer eine weitere An- und Abreise hat, kann wunderbar die Tour verlängern und sich noch das Alte Land anschauen. Nahezu zeitgleich mit der Rapsblüte findet dort nämlich die Obstblüte statt. Den passenden Artikel und die passenden GPX-Daten findet ihr hier: Zur Apfelblüte durchs Alte Land.

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Auf den Spuren der Weserrenaissance (3. Teil) https://ride4awhile.com/auf-den-spuren-der-weserrenaissance-3-teil/ Sun, 23 Apr 2023 16:15:55 +0000 http://ride4awhile.com/?p=726

Motorradtour durch das Weserbergland

Auf den Spuren der Weserrenaissance (3. Teil)

Der dritte und letzte Tag meiner Tour entlang der Straße der Weserrenaissance führt mich auf der östlichen Weserseite wieder langsam nach Norden, bevor ich über Hildesheim die Heimreise antrete. Weniger Schlösser, dafür eine Barockstadt und die letzte Ruhestätte des Dichters der deutschen Nationalhymne stehen heute auf dem Programm.

Mit dem Motorrad durch das Weserbergland

Sanft geschwungene Straßen, kulturelle Sehenswürdigkeiten wie die zahlreichen Altstädte oder auch die landschaftliche Schönheit mit sanften Hügeln und dichten Wäldern machen das Weserbergland zu einem abwechslungsreichen Reiseziel für Motorradfahrer. Die Straßen sind meist von guter Qualität und das Verkehrsaufkommen ist oft geringer als zum Beispiel im Harz.

Am letzten Tag der Tour fahre ich zunächst nach Hemeln, um mit der Fähre auf die andere Weserseite überzusetzen. Streckentechnisch macht das keinen besonderen Sinn, ich fahre einfach gerne mal mit der Fähre. Wer nicht gerade nach dem Frühstück hier ankommt, kann im Biergarten „Zur Fähre“ eine schöne Pause einlegen. Doch das Fährvergnügen bleibt mir verwehrt: Ein Schild weist mich darauf hin, dass die Fähre heute nicht fährt. Vielleicht wegen Niedrigwasser? Eine Erklärung bekomme ich nicht.

Also fahre ich die Weser wieder flussaufwärts und überquere sie über eine Brücke. Mein erster Stopp ist ein etwas versteckter Aussichtspunkt mit einem fantastischen Panorama.

Weser-Skywalk

Nahe dem Dreiländereck Nordrhein-Westphalen, Niedersachen und Hessen auf der östlichsten der Hannoverschen Klippen kann man mit einem wenige hundert Meter langen Fußmarsch die Aussichtsplattform Weser-Skywalk erreichen.

Wer lieber schon Cappuccino schlürfen möchte, wird schon in Sichtweite, am Fuße der hannoverschen Klippen fündig.

Bad Karlshafen

Die Barockstadt Bad Karlshafen hat vor einigen Jahren ihren alten Stadthafen mit einer Schleuse wieder schiffbar gemacht und bietet mit dem Rathaus die perfekte Kulisse für eine Rast.

Mein nächstes Ziel hat viel ältere Wurzeln als Barock oder Renaissance.

 

Schloss Corvey

Das 1.200 Jahre alte ehemalige Benediktinerkloster Corvey ist seit 2014 UNESCO-Weltkulturerbe und allein schon einen Besuch wert. Auch wenn es nicht direkt zur Weserrenaissance gehört, prägt es die Region seit Jahrhunderten. Hier liegt unter anderem Hoffmann von Fallersleben begraben, der Dichter der deutschen Nationalhymne. Er verbrachte hier seine letzten Lebensjahre als Bibliothekar.

Schloss Bevern

Das Schloss Bevern ist das letzte Bauwerk, das ich auf meiner Tour besuche. Es gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern der Weserrenaissance und wurde von 1603 bis 1612 von Statius von Münchhausen an der Stelle eines alten Herrensitzes erbaut. Spannend finde ich, dass die Fassade des Gebäudes moderner und heller gestaltet ist als der Blick in den Innenhof.

Langsam aber sicher verlasse ich das Weserbergland. Am Roten Berg kurz vor Hildesheim genieße ich noch einmal die Serpentinen, bevor ich bei Hildesheim auf die Autobahn auffahre, um schnell nach Hause zu kommen.

Hildesheim

Wer einen weiteren Heimweg hat als ich, kann in Hildesheim eine Zwischenübernachtung einlegen. Mit den UNESCO-Weltkulturerbestätten Dom und Michaeliskirche, dem tausendjährigen Rosengarten und der Altstadt kann man hier auch mehr als einen Nachmittag verbringen. Da ich aber in der Gegen aufgewachsen bin und mich hier gut auskenne, verzichte ich auf weitere Besichtigungen.

Damit ist meine Tour auf den Spuren der Weserrenaissance beendet. Wie so oft hätte ich noch ein paar Tage länger in der Gegend bleiben können. Für diejenigen, denen das Thema Weserrenaissance nicht so wichtig ist, oder die noch andere Zwischenstopps suchen, möchte ich diese noch empfehlen: Die Altstadt von Rinteln, Bad Pyrmont, Bodenwerder, das Motorradhotel und Motorradtreff „Die Tonenburg“, Höxter oder Hameln.

Lust auf mehr?

Jetzt vielleicht einmal in den hohen Norden der Republik? Dann komm mit zur Obstblüte ins Alte Land oder zur Rapsblüte in die Holsteinische Schweiz.

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Auf den Spuren der Weserrenaissance (2. Teil) https://ride4awhile.com/auf-den-spuren-der-weserrenaissance-2-teil/ Sun, 23 Apr 2023 16:00:30 +0000 http://ride4awhile.com/?p=706

Motorradtour durch das Weserbergland

Auf den Spuren der Weserrenaissance (2. Teil)

Ca. 280 km durch das Weserbergland bis zur Weserquelle: Hannoversch Münden. Das ist in aller Kürze das Tagesziel. Wieder stehen einige Schlösser aus der Zeit der Weserrenaissance auf dem Programm, denn auch der zweite Tag folgt der Haupt- und Nebenroute der Straße der Weserrenaissance.

Motorradtour Weserbergland

Das Weserbergland ist eine Mittelgebirgsregion in Deutschland, die sich über rund 5.000 Quadratkilometer entlang der Weser erstreckt. Es liegt in den Bundesländern Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen. Es wird begrenzt durch Porta Westfalica im Norden und Hannoversch Münden im Süden. Das Weserbergland zeichnet sich durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit sanften Hügeln, dichten Wäldern und malerischen Fachwerkstädten aus. Die Landschaft eignet sich hervorragend zum Wandern und Radfahren, doch diesmal zieht es mich allein mit dem Motorrad auf die sanft geschwungenen Straßen. Bis zu 530 Meter ragen die Hügel des Mittelgebirges in den Himmel.

Insgesamt eine Region, die Motorradfahrer nicht unterschätzen sollten, denn auch der Teutoburger Wald und der Naturpark Solling-Vogler sind mit dem Motorrad gut zu erkunden.

Von Bad Salzuflen führt mich die Navi-App zunächst ins nahe Lemgo zum Sitz des Weserrenaissance-Museums: Schloss Brake.

Schloss Brake

Schloss Brake hat eine lange Geschichte und wurde erst später im Stil der Weserrenaissance umgestaltet. Wer sich näher mit dem Thema beschäftigen möchte, findet im Schloss auch das Weserrenaissance-Museum, das den Besuchern zeigt, wie es im Weserraum zwischen Reformation und Dreißigjährigem Krieg zuging. Das Museum selbst habe ich bei der Tour ausgelassen, aber ich habe es schon bei anderen Gelegenheiten besucht und kann es nur empfehlen. Man muss nicht mehrere Stunden investieren und bekommt trotzdem einen bildhaften Eindruck vom Leben und auch von der Kunst zur Zeit der Weserrenaissance.

Gerade die ersten Points of Interest reihen sich dicht an dicht auf der Route des heutigen Tages und so erreiche ich nach einem kurzen Sprint das Hermannsdenkmal.

Hermannsdenkmal

Es gehört nicht zur Weserrenaissance, ist aber unübersehbar und deshalb kaum zu übersehen: Das Hermannsdenkmal bei Detmold. Die Statue des Cheruskerfürsten Armenius wurde 1875 errichtet und war damals für 10 Jahre die höchste Statue der westlichen Welt. Dann wurde die Freiheitsstatue in New York fertiggestellt.

Die Statue erinnert an Armenius den Cheruskerfürsten, der hier irgendwo, wir sind hier im südlichen Teutoburger Wald, die berühmte Schlacht gegen die Römer geführt haben soll.

Quasi einen Steinwurf vom Herrmannsdenkmal entfernt bieten die Externsteine einen Anblick, den man sich einfach nicht entgehen lassen sollte.

Externsteine

Die Externsteine eine faszinierend anzuschauende Sandsteinformation. Via Treppen und Brücken lässt sich die Formation auch aus der erklimmen. Das werde ich sicher nochmal nachholen denn bei Temperaturen nahe 30 Grad Celsius stehe ich schon nach dem Weg vom Parkplatz hierher in meiner Kombi in vollem Saft.

Die anschließende Etappe auf kleinen Sträßchen, die sich entspannt durch die Landschaft schlängeln, bringt angenehmen Fahrtwind und Fahrspaß. Um diesen nicht zu lange zu unterbrechen, steige ich am nächsten POI gar nicht erst aus.

Schloss Schwöbber

Das Schloss geht auf Hilmar von Münchhausen zurück. Dieser kam als Söldnerführer zu ungeheurem Reichtum und legte das Geld unter anderem in diesem Anwesen, aber auch in Rinteln und Aerzen an.

Heute ist Schloss Schwöbber ein Luxushotel mit angeschlossenem Golfplatz. Gerne hätte ich hier übernachtet, aber rund 250 Euro pro Nacht sind für eine Motorradtour doch etwas viel – zumindest für mich.

Für den Eisbecher am Mittag muss ich aber nicht weit fahren, denn das nächste Schloss auf meiner Route hat ein nettes Café mit Blick auf das Schloss vor der Tür.

Schloss Hämelschenburg

Als Meisterwerk der Weserrenaissance gilt das Schloss Hämelschenburg. Man kann es auch von Innen besichtigen, muss sich aber dafür einer der Führungen anschließen. Aber auch schon der Anblick vom Burggraben aus, oder eben vom Café gegenüber, ist wirklich imposant und lässt den Reichtum der Region zur damaligen Zeit erahnen.

Bad Pyrmont sollte man auch gesehen haben aber damit ich auch irgendwann meinem Tagesziel näherkomme, passiere ich die Stadt lediglich.

Schloss Thienhausen

Das in Privatbesitz befindliche Schloss Thienhausen ist für mich eines der romantischsten Schlösser der Tour. Es entstand hier ab 1606 unter Einbeziehung weiterer älterer Gebäudeteile. Auf Einladung des damaligen Schlossherrn August von Haxthausen sollen hier unter anderem die Brüder Grimm zeitweise gelebt und gearbeitet haben.

Heute ist im Schloss auch die Außenstelle eines Standesamtes untergebracht, normalerweise darf man das Gelände wohl nicht betreten. Von der Straße aus ist die Zufahrt wohl auch deshalb leicht zu übersehen.

Eine ganze Weile fahre ich nun Richtung Süden, begleitet von weiten Ausblicken in die Hügellandschaft des Weserberglandes. Kurz vor Kassel klappe ich zum vorletzten Mal für heute den Seitenständer aus.

Schloss Wilhelmsthal

Keine zehn Minuten vom Flughafen Kassel entfernt liegt das 1761 fertiggestellte Lustschloss Wilhelmsthal des Landgrafen Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel. Es gehört zwar nicht zur Weserrenaissance, ist aber dennoch für Interessierte spannend, da es zu den bedeutendsten Rokokoschlössern nördlich des Mains zählt.

Wieder im Sattel biege ich kurz vor Kassel grob nach Nordosten ab und folge der Fulda bis Hannoversch Münden. Mein Tagesziel für heute und südliche Grenze des Weserberglandes.

Hannoversch Münden: Der Ursprung der Weser

Alexander von Humboldt soll über die Stadt gesagt haben: „eine der sieben schönst gelegenen Städte der Welt!“. Ob das wirklich stimmt oder ihm in den Mund gelegt wurde, darüber darf spekuliert werden denn es gibt wohl keine schriftlichen Quellen darüber.

Auf jeden Fall ist die Stadt sehr schön gelegen, denn hier vereinen sich Fulda und Werra und fließen ab hier gemeinsam als Weser dem Meer entgegen. Mit seiner historischen Altstadt und den vielen Fachwerkhäusern ist Hann. Münden ein idealer Ort, um einen langen Tourtag mit einem guten Essen und einer Erkundungstour ausklingen zu lassen.

Lust auf mehr?

Dann lies direkt, wie es weiter geht auf meiner Tour entlang der Straße der Weserrenaissance. Im letzten Teil geht es weiter durch das bezaubernde Weserbergland.

Oder möchtest du weiter nördlich einen Blütenzauber erleben? Dann komm mit zur Obstblüte ins Alte Land oder zur Rapsblüte in die Holsteinische Schweiz.

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Auf den Spuren der Weserrenaissance (1. Teil) https://ride4awhile.com/auf-den-spuren-der-weserrenaissance-1-teil/ Sun, 23 Apr 2023 15:10:49 +0000 http://ride4awhile.com/?p=645

Motorradtour ins Weserbergland

Auf den Spuren der Weserrenaissance (1. Teil)

Dreieinhalb Tage bin ich auf der Straße der Weserrenaissance unterwegs. Eine Motorradtour durch das Weserbergland inklusive Anreise aus Norddeutschland, denn die Themenroute führt mich von Bremen nach Hildesheim. Auf rund 800 Kilometern lerne ich einige Stationen kennen, die dieser regionalen Ausprägung der Renaissance ihren Namen gegeben haben. Die ersten eineinhalb Tage führen mich von der Hansestadt Bremen nach Bad Salzuflen.

Die Weserrenaissance

Die Weserrenaissance ist eine Kunst- und Architekturbewegung, die sich im 16. Jahrhundert als regionale Ausprägung der Renaissance entwickelte und insbesondere entlang der Weser zu finden ist. Die Weserrenaissance ist bekannt für ihre charakteristischen Stilelemente wie Erker, reich verzierte Giebel, teilweise Fachwerk, oft Ornamentik und häufig die Verwendung von regionalem Sandstein. Beeindruckende Bauwerke dieser Epoche finden sich in großer Zahl entlang der Weser, so dass es sogar die Straße der Weserrenaissance als Themenstraße gibt, an der ich mich bei der Tourenplanung weitgehend orientiert habe. Da die Themenroute aber nicht immer den schönsten Motorradstrecken folgt, habe ich die Route etwas angepasst.

Da ich in der Nähe von Bremen wohne, beginne ich meine Tour mit einem Ausflug in die quirlige Hansestadt, die sich so schön an den Fluss schmiegt, den ich mehr oder weniger 800 Kilometer hinauffahren werde.

Bremen

Die Hansestadt Bremen ist an sich schon eine Reise wert und bietet unter anderem mit dem Rathaus eines der bedeutendsten Bauwerke der Backsteingotik und der Weserrenaissance.

Das gotische Rathaus entstand um 1400 und wurde rund 200 Jahre später im Stil der Weserrenaissance umgestaltet. Ursprünglich waren die Arkaden und die großen Fenster spitzbogig. Auch der in der Mitte vorspringende Gebäudeteil mit seinem imposanten Giebel und den Fenstern entstand in seiner heutigen Form erst in dieser Zeit.

Wer schon in Bremen ist, kann sich die Böttcherstraße direkt anschauen. Obwohl nicht aus der Zeit der Weserrenaissance, ist die Böttcherstraße ein 108 Meter langes Gesamtkunstwerk und ein Highlight in Bremen.

Ermöglicht wurde das Gebäudeensemble in den 1920er und 30er Jahren durch den wohlhabenden Kaffeekaufmann Ludwig Roselius. Der mit Kaffee HAG den ersten koffeinfreien Kaffee der Welt anbot. Alle Handwerksbetriebe, Geschäfte und Institutionen, die heute hier zu finden sind, wurden handverlesen hier angesiedelt. Heute gehören die Gebäude einer Stiftung.

Wer dann noch Zeit hat, sollte sich den ältesten noch erhaltenen Teil der Stadt nicht entgehen lassen: Das Schnoorviertel mit seinen teilweisen sehr engen Gassen bietet viel Kunsthandwerk, kleine Restaurants und viel Kitsch.

Der Name Schnoor stammt aus dem Plattdeutschen und bedeutet „Schnur“ – eine Anspielung darauf, dass die kleinen Häuser hier, wie Perlen auf einer Schnur dicht an dicht aufgereiht sind.

Bis zum nächsten Ausflugsziel sind es nur wenige Kilometer aus der Stadt heraus.

Schloss Erbhof Thedinghausen

Der Erbhof Thedinghausen wurde 1619 als Lustschloss des damaligen Bremer Erzbischofs Johann Friedrich für seine Mätresse Gertrud von Hermeling-Heimbruch erbaut. Diese erlebte die Fertigstellung tragischerweise nicht mehr. Heute kann der Backsteinbau mit seinen Säulen, Bossenquadern und Giebeln aus verziertem Naturstein einmal im Monat nach Voranmeldung im Rahmen einer Führung besichtigt werden.

Von hier aus geht es weiter durch die weniger spektakuläre niedersächsische Tiefebene immer in Richtung Wesergerbland.

Kaiser-Wilhelm-Denkmal

Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica, dem Tor nach Westfalen, dem Weserdurchbruch, ist 88 Meter hoch und wurde 1896 fertiggestellt. Ich habe Glück und kann bei strahlendem Sonnenschein die kilometerweite Aussicht genießen.

Mit der Porta Westfalica erreiche ich auch das Weserbergland und damit deutlich mehr Gelegenheiten, auch die Ränder meiner Reifen aufzurauen.

Schloss Bückeburg

Das imposante Schloss Bückeburg stammt aus dem späten 13. Jahrhundert und wurde seitdem mehrfach umgebaut. Nach einem Brand im Jahre 1732 wurde vieles erneuert und bis ins 19. Jahrhundert umgebaut. Noch heute ist es Stammsitz des Fürstenhauses Schaumburg-Lippe.

Bad Salzuflen

Nach einigen weiteren versöhnlichen Kurvenabschnitten erreiche ich mit Bad Salzuflen mein erstes Tagesziel. Der Kurort Bad Salzuflen verfügt unter anderem über ein Gradierwerk. Hier wird Sole über feine Äste geleitet. Früher wurde das Wasser auf diese Weise verdunstet und die Salzkonzentration im Wasser erhöht, um später Salz aus der Sole zu gewinnen. In der Umgebung von Gradierwerken ist die Luft feucht, kühl und salzhaltig. Heute nutzt man dies wegen der positiven Wirkung auf die Atemwege.

Sehenswert ist auch die schöne Altstadt. Das Gebäudeensemble rund um das Rathaus bspw. ist ebenfalls im Stil der Renaissance gehalten.

Lust auf mehr?

Dann lies direkt, wie es weiter geht auf meiner Tour entlang der Straße der Weserrenaissance. Im nächsten Teil tauche ich dann ein in dann Weserbergland.

Ansonsten ist der Harz auch nicht weit vom Weserbergland entfernt. Begleite mich gern auf meiner Harzreise.

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Harzreise zweiter Teil https://ride4awhile.com/harzreise-zweiter-teil/ Sat, 08 Apr 2023 12:28:06 +0000 http://ride4awhile.com/?p=589

Motorradtour im Harz

Harzreise zweiter Teil

Zwei Tage bin ich unterwegs in einem Motorrad- und Naturparadies im Herzen Deutschlands: Dem Harz. Dieser zweite Teil der Tour (den ersten Teil findest Du hier) führt mich eher durch die östliche Hälfte des Harzes und ist etwa 250 km lang.

Motorradtour Harz

Der Harz ist eine faszinierende Region in Deutschland, die sich durch ihre beeindruckende Natur, ihre reiche Geschichte und ihre vielfältigen Outdoor-Möglichkeiten auszeichnet. Eine Reise in den Harz lohnt sich daher aus vielen Gründen.

Am zweiten Tag meiner zweitägigen Motorradtour bin ich tendenziell eher in der östlichen Hälfte unterwegs. Hier ist oft weniger Verkehr auf den Straßen unterwegs. Mancherorts sind die Wälder eher als Mischwälder angelegt als im Westharz und entsprechend weniger von Trockenheit und dem Borkenkäfer zerstört –so zumindest meine subjektive Wahrnehmung. Und so bietet die Natur hier einfach eine wunderbare Kulisse und so steuere ich gar nicht so viele verschiedene Stopps an beziehungsweise halte mich dort nur vergleichsweise kurz and diesen auf sondern bleibe meist im Sattel und genieße die Natur von der Straße aus.

Kyffhäuser Denkmal

Die Anfahrt zum Kyffhäuser-Denkmal ist fahrerisch ein wirklicher Leckerbissen. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal oder Kyffhäuser-Denkmal oder auch Barbarossa-Denkmal ist das drittgrößte Denkmal Deutschlands nach dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal bei Porta Westfalica. Erbaut wurde es 1896 und ist 81 Meter hoch. Es kostet Eintritt das Gelände zu betreten, das Denkmal und das zugehörige Museum zu besichtigen. Wer nach den vielen Kurven einfach nur bei Kaffee oder Bratwurst verschnaufen möchte, findet am Parkplatz des Denkmals auch ohne Eintrittsgeld dazu Gelegenheit.

Hexentanzplatz Thale

Ein mystischer Ort ist der „Hexentanzplatz“ bei Thale. Hoch oben über dem Grand Canyon des Harzes, dem Bodetal, treffen sich in der letzten Aprilnacht jedes Jahres die Hexen, um die „Walpurgisnacht“ zu feiern. Ob man die richtigen Hexen wirklich erkennt, ist zweifelhaft denn in die Harzer „Walpurgisnacht“ auf dem „Hexentanzplatz“ (und an vielen anderen Orten im Harz) ist inzwischen ein riesiges Fest mit Live-Musik, Lasershow, Feuerwerk und vielen tausend Besuchern, die sich gerne auch als Hexen verkleiden. Wer gerade in der Zeit im Harz ist, sollte dieses Spektakel nicht entgehen lassen. Aber auch an jedem anderen Tag bei klarem Wetter hat man hier einen fantastischen Blick auf den Aussichtpunkt „Rosstrappe“ der weit oben auf einem Granitfels ruht sowie auch die Gaststäte „Königsruh“, die eingeschlossen von den Felsmassiven im Bodetal liegt.

Villen an der Bode

Direkt am Ortausgang von Treseburg steht ein faszinierendes Gebäudeensemble, dass man hier nicht erwarten wurde. Nur durch eine Fuhrt durch die Bode oder über eine Fußgängerbrücke erreichbar, stehen hier die Villen an der Bode. Ende des Neunzehnten Jahrhunderts erbaut wurden sie im Stil an die Architektur angelehnt, die damals, während der Belle Époque in Frankreich sehr beliebt war. Erbaut wurden die Gebäude aus Steinen der Treseburg. Von der Burg ist nicht viel übrig, sie stand auf der kleinen Felsnase oberhalb der Bode auf der anderen Straßenseite wie die Villen. Eine der Villen ist heute auch ein Hotel. Eine bessere Lage geht kaum.

Rappbodetalsperre

Die Rappbodetalsperre staut im Rappbodestausee etwa 110 Millionen Kubikmeter Trinkwasser auf und gehört damit zu den größten Trinkwassertalsperren in Deutschland. Bei der Höhe der Staumauer belegt sie mit ihren 106 Metern sogar Platz 1. Wer einen Adrenalin-Kick braucht, kann hier über eine 460 Meter lange Hängebrücke laufen oder Kopf voran an einer 1 Kilometer langen Zipline entlang rutschen.

Wernigerode

Die pittoreske Altstadt oder das auf einem Berg gelegene Schloss in Wernigerode eignen sich wunderbar für eine längere Pause. Das Schloss geht zurück auf das 12. Jahrhundert. Seine heutige Gestalt im Stil des Historismus ist bekannt für seine auffällige Architektur mit Türmen, Erkern und Zinnen und geht zurück auf das 19. Jahrhundert. Wer sich ausreichend Zeit für so viel Kultur nehmen möchte, kann in Wernigerode auch wunderbar übernachten.

Lust auf mehr?

Dann begleite mich doch, wenn ich auf der nahe gelegenen Straße der Weserrenaissance das Weserbergland erkunde.
Oder möchtest du weiter nördlich einen Blütenzauber erleben? Dann komm mit zur Obstblüte ins Alte Land oder zur Rapsblüte in die Holsteinische Schweiz.

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Harzreise erster Teil https://ride4awhile.com/harzreise-erster-teil/ Sat, 08 Apr 2023 12:27:15 +0000 http://ride4awhile.com/?p=564

Motorradtour im Harz

Harzreise erster Teil

Zwei Tage bin ich unterwegs auf Motorradtour im Harz, einem Motorrad- und Naturparadies im Herzen Deutschlands. Rund 230 km sind es im ersten Teil dieser Harzreise (den zweiten Teil findest Du hier). Dieser erste Teil führt mich überwiegend durch die westliche Hälfte dieses Mittelgebirges.

Motorradtour Harz

Der Harz hat etwa eine Fläche von 2.200 km2 ist rund 110 km lang und 30 bis 40 km breit. Der Großteil des Harzes liegt in den Bundesländern Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, ein kleiner Teil im Süden gehört noch Thüringen.

Viele Teile des Harzes stehen sinnvollerweise in der ein oder anderen Form unter Naturschutz.  Am bekanntesten dürfte der Nationalpark Harz mit seinen über 240 km2 Fläche sein. Er ist auch gut sichtbar an den Einfallsstraßen ausgeschildert. Neben so viel Natur bietet der Harz auch mit den UNESCO-Weltkulturerbestätten Goslar oder dem Besucherbergwerk Rammelsberg viel zu sehen für Kulturfreunde wie Outdoor-Begeisterte.

Berge, Täler, Wälder bilden eine malerischer Kulisse, die schon Johann Wolfgang Goethe und Heinrich Heine inspirierte. Die gekonnte Strichführung der Straßenerbauer bescherten uns heute zudem ein schwungvolles Straßennetz, welches dieses Reiseziel für Motorradfahrer abrundet.

Hier lassen sich vielfache Motorradtouren mit hunderten möglicher Haltestopps gestalten. Mein erster von zwei Teilen, führte mich zu den Folgenden:

Hahnenklee und Liebesbankweg

Wer Übernachtungsmöglichkeiten sucht, wird beispielsweise im beschaulichen Hahnenklee fündig. Bei einer Verdauungswanderung am Abend nach oder vor der Tour auf dem etwa 7 km langen Liebesbankweg kann man noch direkter in die Natur eintauchen. Ansonsten kann man sich in Hahnenklee die Stabkirche von 1908 anschauen, bei der man sich schnell an Norwegen erinnert fühlt.

Goslar, Kaiserpfalz und das Besucherbergwerk Rammelsberg

Viel gibt es in Goslar zu sehen. Je nach Zeitbudget und Wetter könnte man sich die Kaiserpfalz aus dem 11. Jahrhundert mit dem beeindruckenden Wandgemälde von Hermann Wislicenus im Sommersaal anschauen oder das Besucherbergwerk Rammelsberg mit seiner über 1000-jährigen Bergbaugeschichte. Besonders bei schönem Wetter loht auch einfach ein Spaziergang durch die Altstadt.

Torfhaus

Das Torfhaus mit seinem (bei gutem Wetter) Ausblick auf den 1141 Meter hohen Brocken ist der wohl bekannteste Motorradtreff im Harz und ein Pflichtstopp bei jedem Besuch in diesem Mittelgebirge.

Hercynian Distilling: Whisky-Destillerie

Auch Whisky-Fans kommen im Harz auf ihre Kosten und können eine waschechte Whisky-Destillerie besichtigen und sich Nachschub für die eigene Hausbar holen.

Kukkis

Eine echte kulinarische Instanz im Harz ist Kukkis Erbsensuppe, die ganz traditionell hier in der Gulaschkanone gekocht wird. Immer stilecht und umweltbewusst in Porzellanschalen und mit richtigen Löffeln serviert. Pur, mit Bockwurst oder mit Knacker gibt es diesen Klassiker direkt auf einem Parkplatz an der Bundesstraße 27 zwischen Elend und Braunlage -kann man eigentlich nicht verfehlen.

Marktkirche zum Heiligen Geist, Clausthal

Wer durch Clausthal fährt, dem fällt sicher die knall-blaue Marktkirche zum Heiligen Geist auf. Nach einer Sanierung 2013 erstrahlt die größte Holzkirche Deutschlands wieder in Blau, wie schon kurz nach ihrem Bau in der Mitte des 17. Jahrhunderts. Sie zählt zu den bedeutendsten Baudenkmählern des norddeutschen Barock. Wer Zeit hat, sollte einen Blick in das helle Innere dieser evangelisch-lutherischen Kirche werfen.

Lust auf mehr?

Dann lies gleich den zweiten Teil meiner Harzreise oder schaue dir an, was man auf der nahegelegenen Straße der Weserrenaissance mit dem Motorrad erleben kann.
Oder ist dir eher nach einer frischen Meeresbrise? Dann ist vielleicht die Holsteinische Schweiz zur Rapsblüte gerade richtig.

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Zur Apfelblüte ins Alte Land https://ride4awhile.com/zur-apfelbluete-ins-alte-land/ https://ride4awhile.com/zur-apfelbluete-ins-alte-land/#respond Fri, 07 Apr 2023 06:09:54 +0000 http://ride4awhile.com/?p=258

Zwischen Elbe und Weser

Zur Apfelblüte ins Alte Land

Diese rund 350 km lange Tour beginnt im größten Obstanbaugebiet Nordeuropas: Das Alte Land bei Hamburg. Auf teils verschlungen kleinen Straßen erkunde ich im weiteren Verlauf die entschleunigenden Landschaften zwischen Elbe und Weser.

Das Alte Land

Westlich von Hamburg an der Elbe liegt das Alte Land. Eine fast 900 Jahre alte Kulturlandschaft, die zurückgeht auf niederländische Kolonialisten, die zwischen 1130 und 1230 hier siedelten und das Marschland urbar machten.

Landstriche, die landschaftlich nutzbar gemacht werden sollten, nannte man neues Land. Das Alte Land war also ein Landstrich, der bereits landwirtschaftlich genutzt werden konnte. Auf dem fruchtbaren, ehemaligen Marschboden wird seit etwa 150 Jahren Obst angebaut. Mit etwa 11.000 Hektar soll es sich damit um das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet in Nordeuropa handeln. Hauptsächlich werden Äpfel und Kirschen angebaut. Passend zum Frühling kleiden sich große Teile der Landschaft in pastellhaften Rosa-, Weiß- und Gelbtönen der Obstblüten.

Sicher nicht die kurvenreichste Region in Deutschland bietet dieser Landstrich mit diesem Schauspiel zusammen mit den großen Fachwerk-Obsthöfen aber dennoch einen hervorragenden Auftakt für eine gut gefüllte Tagestour (oder besser eine entspannte Zweitagestour) von etwa 350 Kilometern zwischen Elbe und Weser.

Es gibt in der Gegend viel zu entdecken; die folgenden Stopps habe ich entlang meiner Tour angesteuert.

Buxtehude

Als südliches Einfallstor in das alte Land hat Buxtehude viel mehr zu bieten als ich in ein paar Zeilen wiedergeben kann. Die kulturell vielseitige Hansestadt lädt mit seiner charmanten Altstadt und Bauten der Backsteingotik, wie der Pfarrkirche St. Petri aus dem 13. Jahrhundert zu einem Spaziergang oder einem Kaffee zu Anfang oder Ende der Tour ein.

Airbus Besucherparkplatz

Nahe dem Delivery Center am größten deutschen Airbus Werk Hamburg Finkenwerder befindet sich ein kleiner Parkplatz mit Aussichtsplattform. Wer sich für Flugzeuge interessiert, hat von hier einen guten Einblick in das imposante Werk samt eigener Start- und Landebahn.

Jork

Wer von der Elbseite aus nach Jork einfährt, passiert auch die Borsteler Windmühle Aurora, die in ihrem heutigen Erscheinungsbild 1856 erbaut wurde. Naturgemäß musste sie seitdem mehrfach modernisiert und restauriert werden. Seit 1993 beherbergt die Mühle auch eine Gastwirtschaft. Jork ist das Zentrum im Alten Land und mit seinen zauberhaften Fachwerkhäusern schön anzuschauen. Wer allerdings an den Wochenenden der Apfelblüte hier Ruhe sucht, wird eher nicht fündig, denn da dann bevölkern unzählige Besucher die Straßen.

Hogendiekbrücke

Eine alte Zugbrücke, nach dem Vorbild früherer holländischer Brücken findet sich zwischen Steinkirchen und Mittelkirchen. Die Hogendiekbrücke ist mit ihren 1,5 Meter Breite für Fußgänger und Radfahrer passierbar und ein beliebtes Fotomotiv unweit der Straße. Das 42 Meter lange Original von 1975 musste 2014 durch einen weitgehend originalgetreuen Nachbau ersetzt werden.

Lühe-Fähranleger

Einer der Motorradtreffs im Norden ist sicherlich der Lühe-Fähranleger in Gründeich. Etliche Imbisswagen laden hier zu Kaffee oder einem kalorienreichen Imbiss ein. Ein Muss für Motorradfahrer, die diese Region besuchen.

Stade

Auch über Stade ließen sich etliche Seiten füllen. Ich empfehle zumindest einmal durch die Altstadt zu streifen und sich in einem der Cafés am Hafenbecken des alten Seehafens mit dem darin meist festgemachten Plattbodenschiff und dem historischen Tretkran niederzulassen. Ab hier verlässt meine Route das Alte Land und führt westwärts Richtung Weser.

Bad Bederkesa

In Bad Bederkesa findet sich mit dem Pavillion an der Burg ein weiterer Motorradtreff im Norden. Ein Spaziergang zur nahegelegenen Burg lohnt sich. Einer der wenigen nicht kirchlichen Bauten im Landkreis Cuxhaven, dessen Geschichte bis ins Mittelalter reicht.

Wer keine Burgen mag, kann hier auch direkt am See das Café Dobbendeel besuchen oder einfach weiter fahren für etwas mehr maritimes Flair.

Cuxhaven "Alte Liebe"

In Cuxhaven lockt mindestens die Aussichtsplattform „Alte Liebe“ von der aus man den großen und kleinen Pötte nachschauen kann. Die in die Elbe Ein- oder Ausfahren. Als Motorradfahrer hat mir hier gute Parkmöglichkeiten nahe des gut sichtbaren „Hamburger Leuchtturms“.

Dorum Kutterhafen

Ein maritimer Motorradtreff findet sich direkt am Kutterhafen Dorum. Wer beim Abstellen des Motorrads nicht aufpasst, könnte direkt ins Hafenbecken rollen.

Diverse Buden versorgen einen mit Fischbrötchen, Bratwurst und Co. Im nahen Nationalpark-Haus Wurster Nordseeküste gibt es ein kleines Aquarium, in welchem man kostenlos die Nordseebewohner aus der Nähe beobachten kann, ohne nass zu werden.

Ein kurzer Gang zum Leuchtturmdenkmal bringt direkte Nordseebrise und unverbauten Blick aufs Wattenmeer.

"Schaufenster" Bremerhaven

Für eine weitere Pause geeignet ist in Bremerhaven das sogenannte „Schaufenster“, wo man sich in verschiedenen Lokalen frischen Fisch schmecken lassen kann.

Worpswede

Zum Ende der Tour sollte man noch Worpswede ansteuern. Als Künstlerort weit bekannt, wohnen hier auch heute noch viele meist selbsternannte Künstler. Ende des 19. Jahrhunderts ließen sich hier u. a. die Künstler Fritz Mackensen, Hans am Ende und Otto Modersohn nieder, um hier zeitweise gemeinsam zu arbeiten. Wenn man so möchte, also die Gründungszeit der Künstlerkolonie in Worpswede.

Lust auf mehr?

Du hast noch nicht genug vom Blütenzauber? Von der Jahreszeit und der Region lässt sich diese Tour auch gut mit der Rapsblüte in der Holsteinischen Schweiz kombinieren.
Oder doch lieber in die Berge? Der Harz ist nicht so weit weg, wie man denkt.

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